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Dammbruch der Anschuldigungen

Mit der Zerstörung des Staudamms im ukrainischen Ort Nova Kachovka ist auch wenig überraschend ein Damm hinsichtlich der Vermutungen bzw. Anschuldigungen gebrochen, wer dafür verantwortlich sei.


Kommentator Reinhard Veser beschwört in der faz vage "russische Vernichtungsphantasien" (so der Titel bei MSN), zudem greift er auf die Binsenweisheit zurück, ohne Moskaus Angriff hätte es den Dammbruch nicht gegeben: "Russland behauptet, die Kachowka-Staumauer am Dnipro sei durch ukrainischen Beschuss zerstört worden. Die ukrainische Führung gibt an, russische Einheiten hätten sie gesprengt. Was stimmt, kann unter den derzeitigen Umständen nicht mit Sicherheit gesagt werden.

Aber eines ist unbestreitbar: Die Ursache für diese Katastrophe ist Russlands Angriffskrieg gegen die Ukraine. Und ebenso offensichtlich ist angesichts des bisherigen Kriegsgeschehens, dass die russischen Okkupanten skrupellos genug wären, ein solches Desaster mutwillig herbeizuführen.

Es gibt viele gute Gründe, die Täter in Russland zu suchen."

Erwarten Sie keine ausführliche Liste an Gründen, es kommt keine. Das ist aber vielleicht auch dem Rahmen des Formats geschuldet. Wir erfahren immerhin:

"Wenn jemand von den großflächigen Überschwemmungen einen militärischen Nutzen haben sollte, sind es die russischen Truppen. Der ukrainischen Armee bereiten sie nur zusätzliche Schwierigkeiten bei ihrer erwarteten Offensive." Scheinbar haben es die Russen nicht so damit, Dinge einfach abzuschalten, wenn sie sie nicht mehr brauchen... ? Wir erinnern uns: Bei der Sprengung von Nord Stream letztes Jahr wurden auch reflexartig Stimmen laut, dass Moskau dafür verantwortlich wäre - für die Zerstörung seiner eigenen Pipeline, die es Milliarden gekostet hat und ein gutes Mittel gewesen wäre, Deutschland in seiner gegenwärtigen Ostpolitik angesichts seiner Abhängigkeit vom russischen Gas unter Druck zu setzen. Was natürlich nur funktioniert, wenn man bei Wohlgefallen auch wieder Gas liefern kann, wozu die Pipeline funktionstüchtig bleiben muss.

Wirft man nun einen Blick auf die Karte des Frontverlaufs, dann stellt man fest, dass sich das Wasserkraftwerk von Nova Kachovka auf russisch kontrollierter Seite befindet.

Wollte Russland den Damm als Waffe einsetzen, wäre eine kontrollierte, reversible Öffnung möglich und ausreichend gewesen. Allerdings bleibt die Frage, ob das nötig, strategisch verhältnismäßig und nicht rufschädigend gewesen wäre, denn es gibt hierdurch schwerwiegende Nachteile für die Russen. Laut Veser wolle Moskau den Ukrainern bei ihrer Gegenoffensive durch eine Sprengung des Damms "zusätzliche Schwierigkeiten" bereiten. Einerseits für Kiew, aber bei genauerer Betrachtung entstünden dadurch auch für Moskau erhebliche Probleme, die sich jetzt in jedem Fall entfalten können.

Frank Gardner erinnert bei BBC News daran, dass die Sprengung dieses Damms grundsätzlich schon einmal strategisch eingesetzt wurde: "Eine historische Fußnote ist, dass Russland in diesem Bereich schon einmal in Erscheinung getreten ist. Im Jahr 1941 sprengten sowjetische Truppen einen Damm über denselben Fluss Dnipro, um den Vormarsch der Nazi-Truppen zu blockieren. Tausende von Sowjetbürgern sollen in den darauf folgenden Überschwemmungen umgekommen sein."


Nett zu wissen, aber dann sollte man auch bedenken, dass die Ausgangslage eine völlig andere ist als 1941: Die UdSSR wurde vom Vertragspartner Nazi-Deutschland überraschend angegriffen, das Vorrücken der Wehrmacht kam erst vor Stalingrad (zwei Jahre später und über 860 Kilometer östlich vom überschwemmten Gebiet um Cherson) zum Erliegen. Dagegen hatte Moskau dieses Mal offenkundig Zeit, sich auf diesen Krieg im Jahre 2022 vorzubereiten, die verdächtigen Spannungen in der Region bestanden seit Jahren. Und die Erfolge der Kiewer Streitkräfte bei der Rückeroberung russisch besetzter Territorien sind auch nicht gerade blitzkriegverdächtig - im Gegenteil.

Hätte Moskau es also nötig, diesen rabiaten Schritt zu gehen? Immerhin ist auch nach Gardners Einschätzung...


"... [d]er Dnipro bereits ein breiter Fluss [...] und die Überquerung einer gepanzerten Brigade unter russischem Artillerie-, Raketen- und Drohnenbeschuss wäre äußerst gefährlich gewesen."

Denn die Ost- bzw. Südseite des Flusses wird offenkundig von russischen Truppen kontrolliert, deshalb Gardner weiter: "Die Überflutung der flussabwärts gelegenen Gebiete hat sie gezwungen, Truppen und Zivilisten nach Osten zu evakuieren, weg von Cherson und den Ufern des breiten Flusses Dnipro. Dies wird den Einwohnern von Cherson, die täglich mit russischen Artillerie- und Raketenangriffen leben mussten, eine gewisse Erleichterung verschaffen."


Die Zerstörung des Damms bedeutete also absehbar logistischen Mehraufwand und Schwierigkeiten für die russischen Truppen. Dies führt doppelt die Aussage von Veser in der faz ad absurdum:

"Hinzu kommt: Es ist kein Grund ersichtlich, warum die Ukrainer ihr eigenes Land zerstören sollten. Anders als die Führung Russlands hat die der Ukraine zudem einen guten Ruf zu verlieren – einen Ruf, der für sie lebenswichtig ist, weil davon abhängt, welche Unterstützung das Land aus dem Westen bekommt."


Dass Kiew erst einen Damm zerstören müsste, um seinen "guten Ruf" zu gefährden, ist mir neu (siehe hier, hier oder hier). Oder dass in erster Linie dieser Ruf darüber entscheide, welche Unterstützung Kiew aus dem Westen, insbesondere den USA, erhalte. Aber davon abgesehen hat Kiew sehr wohl einerseits einen relativen, aus meiner Sicht jedoch eher kleinen militärischen Vorteil. Zitat Gardner: "Nachdem der Damm auf der anderen Seite des Flusses gebrochen ist und riesige Landstriche flussabwärts überflutet wurden, ist das [russisch kontrollierte, Anm. d. Übers.] Gebiet am linken (östlichen) Ufer gegenüber von Cherson praktisch zum Sperrgebiet für ukrainische Panzer geworden." Und die russischen Streitkräfte sind erst einmal damit beschäftigt, aus dem Überschwemmungsgebiet abzuziehen. Fluten unterscheiden bekanntlich nicht, welcher Kriegspartei sie das Leben schwer machen. Zu allem Überfluss werden auch die russischen Minen, die großflächig im Gebiet platziert wurden, durch die Wassermassen potentiell durch die Gegend gespült. Somit werden auch sie zu einer schwer kalkulierbaren Gefahr für beide Seiten, nicht nur für Kiew.


Des Weiteren führt die massive Senkung des Wasserspiegels nordöstlich des Damms dazu, dass die hiervon abgeleitete Wasserversorgung bedrohlich gestört wird. Schon im November wurde in der nicht gerade kremltreu daherkommenden Moscow Times hierauf aufmerksam gemacht: "[D]ie sekundären Auswirkungen der Sprengung des Staudamms könnten für Russland ebenso schwerwiegend sein.

Das Absenken des Flusspegels hinter dem Damm droht sowohl die Wasserversorgung der von Moskau annektierten Krim als auch den Zugang zum Kühlwasser für das von Russland kontrollierte Kernkraftwerk in der ukrainischen Region Saporischschja abzuschneiden.

"Die Sprengung des Staudamms würde auch einen internationalen Aufschrei hervorrufen", sagte Analyst Black der Moscow Times. "Während dies kurzfristig den Vormarsch der ukrainischen Truppen im Süden verlangsamen könnte, könnte es langfristig die ukrainische Entschlossenheit und den Kampfeswillen gegen die russische Besatzung weiter verstärken.""


Auch die Landwirtschaft in dieser Region ist über Kanäle, die mit dem Dnipro verbunden sind, von dessen Wasserstand abhängig. Laut dem ukrainischen Agrarministerium werde "die Zerstörung des Wasserkraftwerks Kachowka dazu führen, dass sich die Felder im Süden der Ukraine bereits im nächsten Jahr in Wüsten verwandeln könnten." Bezüglich der Wasserversorgung der Krim kommen manchem Beobachter vielleicht Erinnerungen hoch, dass Kiew die Halbinsel 2014 schon einmal auf diesem Wege "bestraft" hat: "Die Ukraine hat vor sieben Jahren den Nord-Krim-Kanal aufgestaut, wodurch fast 90 % des Süßwassers der Region abgeschnitten und die Region in die Zeit vor den 1960er Jahren zurückversetzt wurde, als ein Großteil der Region eine trockene Steppe war." Vor den Vereinten Nationen unterstellte Selenskij Russland nun, die Krim längst abgeschrieben und die Konsequenzen der Sprengung bewusst in Kauf genommen zu haben. Angesichts der Erfahrung der Krim-Bewohner darf man aber annehmen, dass ihm diese Behauptung eher nicht geglaubt wird.


Dennoch ist genau das wie gesagt die Kernfrage: Würde es sich für Moskau rechnen, all das in Kauf zu nehmen, um einen drohenden Vorstoß der ukrainischen Verbände in der vielbeschworenen Gegenoffensive zu verhindern, dessen Konsequenzen schwerer wiegen würden?


Wie gesagt hat die Performance der ukrainischen Streitkräfte wenig mit dem oben thematisierten Ansturm der Wehrmacht zu tun - das jüngst wieder beanstandete Recycling von Nazi-Symbolik mal ausgenommen. Das ganze Frühjahr hindurch, für das die ukrainische Frühjahrsoffensive angekündigt war, hat sich der Frontverlauf nicht nennenswert verändert. Dazu kam der medial verfolgte Fall von Bachmut, den Selenskij als nicht hinnehmbar bezeichnete, weil er auf die Ukraine demoralisierend wirken würde.

Nun ist Sommer, die ukrainische Gegenoffensive hat - je nachdem, wen man fragt - vermutlich begonnen, zumindest gab es Ankündigungen und Berichte über Aktivitäten, die sich so interpretieren lassen, dass zumindest Russland diesen Kampfhandlungen mehr Bedeutung zumisst als bisher.

Haben sie Russland aber soweit in Bedrängnis gebracht, dass eine Sprengung des Staudamms und die resultierende Verwüstung der umliegenden, militärisch gesicherten Region das kleinere Übel wäre? Soweit ich die Lage überblicken kann - nein.


Angesichts all dieser Nachteile, die auf russischer Seite entstehen, ist eine Täterschaft Kiews durchaus in Betracht zu ziehen. In einem Bericht der Washington Post über die ukrainische Gegenoffensive in Cherson im letzten Jahr tauchte das Motiv, den Flusspegel als Waffe einzusetzen, bereits auf. Der damals zuständige General Andriy Kowaltschuk...


"... erwog, den Fluss zu fluten. Die Ukrainer hätten sogar einen Testangriff mit einem HIMARS-Werfer auf eines der Fluttore am Nova-Kachowka-Damm durchgeführt und drei Löcher in das Metall gebohrt, um zu sehen, ob das Wasser des Dnjepr so weit angehoben werden könne, dass die Russen den Fluss nicht mehr überqueren könnten, ohne aber die umliegenden Dörfer zu überfluten.

Der Test war ein Erfolg, sagte Kowaltschuk, aber der Schritt blieb ein letztes Mittel. Er hielt sich zurück."



"Schreiben des Ständigen Vertreters der Russischen Föderation bei den Vereinten Nationen vom 21. Oktober 2022, gerichtet an den

Generalsekretär und den Präsidenten des Sicherheitsrates

Ich möchte Ihre Aufmerksamkeit auf die Pläne des Kiewer Regimes zur Zerstörung des Kachowskaja-Wasserkraftwerks in der Provinz Cherson lenken. Insbesondere erwägen die ukrainischen Streitkräfte den Einsatz von Seeminen flussabwärts des Dnjepr oder einen massiven Raketenangriff. Wir registrieren auch Luftangriffe auf die Schleusen des Elektrizitätswerks mit der Absicht, den Flusspegel anzuheben. Ein solch rücksichtsloser ukrainischer Angriff würde zu einer katastrophalen Überflutung der umliegenden Gebiete und zu irreparablen Schäden an der Stadt Cherson selbst führen. Er könnte Tausende von unschuldigen Menschenleben kosten. Die Behörden in Kiew und ihre westlichen Unterstützer werden die volle Verantwortung für alle Folgen eines solchen verheerenden Szenarios tragen. Um eine solche Bedrohung der Zivilbevölkerung zu vermeiden, führt Russland derzeit eine groß angelegte Evakuierung der Bürger vom rechten Ufer des Dnjepr durch. Ich bitte Sie dringend, alles in Ihrer Macht Stehende zu tun, um dieses abscheuliche Verbrechen zu verhindern. Ich wäre Ihnen dankbar, wenn das vorliegende Schreiben als Dokument des Sicherheitsrates in Umlauf gebracht werden könnte.

(Gezeichnet) Vassily Nebenzia"


Und die New York Times verwies schon im April letzten Jahres darauf, dass Kiew schon öfters die eigene Infrastruktur ins Visier genommen und explizit Überschwemmungen verursacht hat - und zwar nicht aus Jux und Tollerei entgegen aller Vernunft, sondern aus nachvollziehbaren Gründen: "Rund um Demydiv, ein Dorf nördlich von Kiew, haben die Bewohner mit den Folgen einer schweren Überschwemmung zu kämpfen, die unter normalen Umständen ein weiteres Unglück für ein von Russland angegriffenes Volk gewesen wäre.

Dieses Mal war es jedoch ein taktischer Sieg. Die Ukrainer überfluteten das Dorf absichtlich, ebenso wie eine große Fläche von Feldern und Sümpfen in der Umgebung, und schufen so einen Sumpf, der einen russischen Panzerangriff auf Kiew vereitelte und der Armee wertvolle Zeit verschaffte, um Verteidigungsmaßnahmen vorzubereiten. [...]

Was in Demydiv geschah, war kein Einzelfall. Seit den Anfängen des Krieges hat die Ukraine auf ihrem eigenen Territorium schnell und effektiv Verwüstungen angerichtet, oft durch die Zerstörung der Infrastruktur, um eine zahlenmäßig und waffentechnisch überlegene russische Armee zu behindern.

Demydiv wurde überflutet, als Truppen einen nahe gelegenen Damm öffneten und das Wasser in die Landschaft strömen ließen. Andernorts in der Ukraine hat das Militär ohne zu zögern Brücken gesprengt, Straßen bombardiert und Eisenbahnlinien und Flughäfen lahm gelegt. Ziel war es, den russischen Vormarsch zu verlangsamen, feindliche Truppen in Fallen zu locken und Panzerkolonnen in ungünstigeres Gelände zu zwingen.

Nach Angaben des ukrainischen Ministers für Infrastruktur, Oleksandr Kubrakow, wurden bisher mehr als 300 Brücken in der Ukraine zerstört. Als die Russen am ersten Tag der Invasion versuchten, einen wichtigen Flughafen außerhalb von Kiew einzunehmen, beschossen die ukrainischen Streitkräfte die Start- und Landebahn, so dass sie mit Kratern übersät war und keine russischen Spezialeinheiten aufnehmen konnte.

Die Politik der verbrannten Erde trug wesentlich dazu bei, dass es der Ukraine gelang, die russischen Streitkräfte im Norden abzuwehren und sie daran zu hindern, die Hauptstadt Kiew einzunehmen, so die Militärexperten.

"Die Ukrainer sind eindeutig sehr kreativ, wenn es darum geht, den Russen das Leben schwer zu machen", sagte Rob Lee, ein Senior Fellow am Foreign Policy Research Institute. "Es ist sinnvoll, jede schnelle Offensive zu verlangsamen."

Ein Ansatz, der im letzten Monat in der Gegend um Kiew und in den letzten Tagen bei den heftigen Kämpfen in der Ostukraine häufig angewandt wurde, besteht darin, die Russen zu zwingen, Flussüberquerungen mit Pontons an zerstörten Brücken zu versuchen. Diese Stellen werden von ukrainischen Artillerie-Teams im Voraus sorgfältig ausgekundschaftet, so dass die Pontonbrücken für die Russen zu einer blutigen und kostspieligen Angelegenheit werden.

Aber es gibt auch andere Varianten. Das ukrainische Militär hat ein Video veröffentlicht, auf dem zu sehen ist, wie eine Brücke in die Luft fliegt, während ein gepanzertes Fahrzeug darüber fährt und in den Fluss stürzt.

Östlich von Kiew wurden Brücken so gesprengt, dass ein Trupp russischer Panzer in ein Torfmoor stürzte; vier Panzer sanken fast bis zu ihren Türmen ein.

"Das war eine der starken Seiten, jeder hat das zur Kenntnis genommen", sagte Kubrakow.

"Unsere Armee, unser Militär hat die technischen Mittel sehr richtig eingesetzt, ob Dämme oder Brücken, sie haben sie gesprengt und den Vormarsch der Truppen aufgehalten", sagte er. "Das wurde in den ersten Tagen überall gemacht, und es geschieht jetzt im Donbas" in der Ostukraine.

Diese Strategie ist mit enormen Kosten für die zivile Infrastruktur des Landes verbunden. Auch die russische Armee hat Brücken gesprengt und Bahnhöfe, Flughäfen, Treibstoffdepots und andere Einrichtungen ins Visier genommen, was den selbstverschuldeten Schaden der Ukraine noch vergrößert und die Kosten für den Wiederaufbau des Landes nach dem Krieg in die Höhe treibt.

Der geschätzte Gesamtschaden an der Verkehrsinfrastruktur nach zwei Monaten Krieg beläuft sich nach Angaben der ukrainischen Regierung auf etwa 85 Milliarden Dollar. Unabhängig davon, welche Seite eine bestimmte Anlage tatsächlich zerstört hat, gab Kubrakow Russland die Schuld.

"Wir hätten unsere eigenen Brücken nicht in die Luft gesprengt, wenn der Krieg nicht begonnen hätte", sagte Kubrakow. "Die Ursache ist ein und dieselbe: die Aggression der Russischen Föderation"."


Möglich wäre, dass nun der Zeitpunkt für das "letzte Mittel" gekommen ist, auf das General Kowaltschuk nicht zurückgreifen wollte. Dass Kiew auf eine Kombination aus konventionellen Angriffen, Überfällen und provozierenden Drohnenanschlägen auf russischem Staatsgebiet sowie Infrastrukturzerstörungen wie diese am Wasserkraftwerk in Nova Kachovka setzt - was Moskau wenigstens zeitweise zweifellos auf Trab halten wird. Wie lange genau, muss sich noch zeigen.


Während Moskau und Kiew sich gegenseitig beschuldigen, sind sie sich zumindest in einem Punkt einig: Der Dammbruch sei eine "ökologische und humanitäre Katastrophe", wie Wladimir Putin es laut Reuters ausdrückte. Im Telefonat mit Putin habe dessen türkischer Amtskollege Erdogan laut Al Jazeera darauf verwiesen, dass der Vorfall genauer untersucht werden müsse: "Er erklärte, dass eine Untersuchungskommission unter Beteiligung russischer und ukrainischer Experten, der UNO und der internationalen Gemeinschaft, einschließlich der Türkei, gebildet werden könnte."


Wobei für Kiew und weite Teile der Westpresse der Schuldige wie zu erwarten schon längst feststeht...


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